Reinhold Hanenberg / Helmut Pütterich
Die Psychodynamische Diagnostik schwerer
psychischer Störungen wie Essstörungen,
Borderline- und sonstige Persönlichkeitsstörungen
erfordert ein spezifisches Vorgehen.
Zwei unterschiedliche Ansätze werden vorgestellt:
Die Diagnostik unter Verwendung des Strukturellen
Interviews nach Otto Kernberg et al, als Vorbereitung
für eine Übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP)
Die Diagnostik struktureller Störungen unter
Berücksichtigung der OPD zur Einleitung einer
Strukturorientierten Psychotherapie nach Gerd Rudolf
Gemeinsam ist beiden diagnostischen Zugängen eine
psychodiagnostische Erfassung und Einordnung
dysfunktionaler Interaktionsmuster in Beziehungen.
Bei den Schilderungen einschlägiger Erlebnisse und
Erfahrungen der Patienten wird neben der Symptomatik
vor allem auf Anzeichen struktureller Einschränkungen
und Defizite geachtet, um so den aktuellen Stand der
strukturellen Kompetenz zu explorieren.
Unterschiedlich ist das methodische Vorgehen.
Mit dem Strukturellen Interview soll über eine
spezifische zirkuläre Befragung des Patienten ein Bild
von internalisierten Selbst- und Objektrepräsentanzen,
dem Ausmaß der Identitätsdiffusion bzw. der Fähigkeit
zur Identitätsintegration und den typischen
Abwehrmechanismen erschlossen werden.
Bei der Diagnostik struktureller Störungen unter
Berücksichtigung der OPD werden durch gezieltes
Fragen die Wahrnehmung und das Erleben von
anderen sowie der entsprechende Umgang mit ihnen
(Objektperspektive), das
Selbsterleben und der Bezug zur eigenen Person
(Selbstperspektive) und typische
Beziehungserfahrungen (Wir-Perspektive) erfasst.
Aus den erhaltenen Antworten wird ein
Integrations-Profil des strukturellen Unvermögens
abgeleitet, das der Konfliktdiagnostik und weiteren
Therapieplanung zugrunde gelegt wird.
Erhältlich als DVD, download oder streaming.
Laufzeit 105 Minuten.
Zu den Referenten des Videos:
Dres. phil. Reinhold Hanenberg und Helmut Pütterich